Lebensstil, Unternehmertum und Technik

Eine Fahrradwerkstatt in Nairobi – Business für kleine Leute

Michael Ochieg in Nairobi

Talent und Zielstrebigkeit baute sich Michael einen kleinen Fahrradladen auf und wurde zur ersten Anlaufstelle für die kleine Radler-Community von Nairobi. Doch kleinere und größere Katastrophen ziehen die Menschen Afrikas immer wieder zurück in die Armut und erschweren den Aufstieg in die Mittelschicht.

Fernab von großspurigen Weltbank-Strategiepapieren, wohlwollenden NGO-Geberkonferenzen und Industriepolitik betreiben Millionen Afrikaner ihr Business mit dem sie sich und ihre Familien über die Runden bringen. Sie zahlen weder Steuern, noch haben sie Zugang zu Sozialleistungen, Versicherungen oder Bankkrediten. Außer ihrem Werkzeug und ihrem Können haben sie kaum Sicherheiten, um zu Kapital zu gelangen. Die Summe ihrer tagtäglichen Leistungen ist es, was wir als abstrakte Zahlen, wie Armutsraten oder Bruttoinlandsprodukt oder Einkommen pro Kopf in Länderberichten diverser internationaler Einrichtungen finden. Michael aus Kenia ist einer von ihnen.

Michael Ochieg bei der Tour D'Afrique auf einer Fahrradetappe durch den südlichen afrikanischen Kontinent.

Michael Ochieg bei der Tour D’Afrique auf einer Fahrradetappe durch den südlichen afrikanischen Kontinent.


Dank seinem Großvater erlernt er das Handwerk des Fahrradmechanikers, dass er zunächst in Nairobi ausbaut und schließlich mit der europäischen Tour d’Afrique perfektioniert. Zusammen mit europäischen Touristen durchradelt Mike fast den halben afrikanischen Kontinent, mehrere tausend Kilometer, und steht ihnen als Mechaniker zur Verfügung. Mit den geknüpften Kontakten und dem verdienten Geld eröffnet er einen kleinen Fahrradshop in Nairobi, wo er zum Anlaufpunkt für die kleine Radler-Community der kenianischen Hauptstadt wird.

Dennoch, Knowhow und Kapital sind längst keine Garanten für Erfolg und die Armutsfalle für jeden einzelnen Unternehmer immer in Reichweite und mit COVID drohte erneut der ganze Kontinent wieder weggerissen zu werden. Mehr dazu in Afrikas Jahrhundert – Gelingt der Griff nach Wohlstand?

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